„Heidi“
Geboren ist sie am 15. Juni 1944 in Beuthen in Oberschlesien und auch dort aufgewachsen.
Ein Kriegskind. Sie war das fünfte und jüngste Kind. Ab dem Jahr 1945 ist sie ohne Vater aufgewachsen.
Die Mutter Agnes hat schwer gearbeitet, trotzdem herrschte Hunger in der Nachkriegszeit in der Familie.
Die Schule hat sie mit 17 Jahren verlassen und hat eine Ausbildung zur Fotografin begonnen, abgeschlossen hat sie aber eine Ausbildung zur Labortechnikerin und Mineralschleiferin.
Mit 17 Jahren hat sie auch ihre große Liebe den Gerd kennengelernt.
Im Jahr 1965 haben die beiden in Beuthen geheiratet.
Die Kinder Alice und Adam kamen in den Jahren 1966 und 1970 zur Welt.
Im Jahr 1981 ist die komplette Familie nach Deutschland als Spätaussiedler ausgereist.
Sie war gewohnt immer zu arbeiten, die Firma Kostal in Lüdenscheid war 25 Jahre ihr Arbeitgeber. Sie war eine sehr geschätzte Mitarbeiterin und fand dort viele nette Arbeitskolleginnen, die auch Freundinnen geworden sind.
Im Jahr 2007 ist sie in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und ab diesem Zeitpunkt mochte Sie sehr gerne mit Gerd fast jeden Morgen frühstücken und bummeln gehen.
Sie war ein sehr bescheidener Mensch, sehr oft überpünktlich. Man konnte mit ihr diskutieren, lachen, weinen und man konnte sich auf sie verlassen.
Ihre Lieblingsbeschäftigung war Sprüche und Ereignisse auf kleine Kärtchen oder in ein Notizbuch zu schreiben: hier zwei als Beispiel:
…“Liebe zeigen und Liebe bekommen“… oder
…“Still und Innehalten, dass das Glück nicht wegläuft“…
Der Garten in Schalksmühle war ihr Lieblingsort. Sie hat dort Gemüse und Blumen gepflanzt, konnte sehr gut entspannen und die Sonne genießen.
Sie reiste liebend gern mit Gerd in die Europäische Länder aber auch weltweit. Ihre Lieblingsurlaubsorte waren: Swinemünde, Misdroy und Kolberg an der Ostseeküste. Dort genoss sie die Kuranwendungen und Behandlungen sehr.
Die letzten zwei Jahre waren von der Krankheit sehr geprägt. Sie hat gegen die Krankheit gekämpft und gehofft. Sie hat aber den Kampf verloren und ist zu Hause friedlich im Kreis der Familie eingeschlafen.
Unsere Heidi ist fast 80 geworden.
Über die Zahl ihrer Lebensjahre können wir uns also heute nicht beklagen.
In unsere Trauer breitet sich ein großer Dank aus.
Danke sagen wir allen Menschen, die in den letzten Monaten, Wochen und Stunden sich so liebevoll um sie gekümmert haben, dass sie trotz der körperlichen Schwächen bedingt durch ihre Krankheit, einen so angenehmen Lebensabend hatte.
Danke sagen wir an erster Stelle aber ihr selbst, die als Mutter und Großmutter das Leben schenkte; einige von uns wären nicht auf der Welt ohne sie.
Sie ist Teil unseres Lebens.
Und so ist neben der Dankbarkeit auch tiefe Trauer in uns.
Wir sind sehr traurig, dass sie nun nicht mehr bei uns ist.
Wir rufen ihr über die Grenze von Leben und Tod hinaus noch drei Sätze zu:
Heidi Danke für Alles!
Heidi hab eine gute Reise in deine ewige Heimat!
Heidi in unseren Herzen wirst du immer bleiben!